Mittwoch, 4. Februar 2009

Am Kap der ganz guten Hoffnung


Hallo liebe Liebenden,



zu allererst moechte ich mich bei euch allen fuer all die netten Kommentare bedanken. Dann macht das Schreiben gleich doppelt so viel Spass. Die CBSler unter euch werden aber ohnehin schon bemerkt haben, dass ich das ganze nur der hieraus resultierenden „Social Recognition“ halber betreibe. Hier folgt wie versprochen der zweite echte Eintrag.


Der auf dieses Video folgende Tag stellte den Beginn der Orientierungswoche dar, weswegen ich zum ersten Mal auf die ganzen anderen Study Abroad Students traf. Zwar ging es primaer um die Erkundung der Peninsula, doch in Wahrheit galt es fuer mich zu Erkunden, ob es denn auch nicht-amerikanische Austauschstudenten gibt. Von den 800 Gaststudenten sind naemlich mindestens 70%, gefuehlt allerdings mehr als 90% im Land der begrenzten Unmoeglichkeiten beheimatet und jeder 10 von Ihnen traegt ein Obama-Shirt.


Alle Studenten wurden auf ca 15 Busse verteilt und unser Tourguide erzaehlte uns auf dem Weg zum Cape of Good Hope allerlei ueber die Geschichte Suedafrikas. Natuerlich habe ich alles mitgeschrieben, aus Platzmangel hinterlasse ich hier allerdings nur den Link zu der Seite, auf der ich das wichtigste festgehalten habe:

http://tinyurl.com/red6z


Auf dem Weg zum Kap der guten Hoffnung passierten wir Boulders Beach. Dies ist einer der rar gesaehten Orte an denen sich eine sehr klein geratene, unglaublich suesse Rasse der Pinguine herumtreibt – bei 25 Grad im Schatten. Aber speziell in diesem Falle sagt ein Bild mehr als 1000 Worte:


Einen Zwischenstopp legten wir in einer Community der sogenannten „coloured“ people ein, welche nicht mit den black people zu verwechseln sind. Auch wenn das Dorf wie so haeufig in Suedafrika von einer traumhaften Landschaft umgeben ist, in die man ohne weiteres Luxushaeuser bauen koennte, so leben die Einwohner in ziemlich armen Verhaeltnissen. Zwar haben wir noch nicht die „wahren“ Armenviertel ('Townships' genannt) besucht, doch nach europaeischen Verhaeltnissen waren diese Menschen mehr als arm. Jeder zweite Dorfbewohner ist arbeitslos und an allen Hausfassaden sind tiefe Risse. Zu dieser Jahreszeit mag dies kein wirkliches Problem darstellen, doch in den Sommermonaten schuettet es hier aus Eimern. Fuer die Bewohner sind die Besuche von Weissen ein echtes Highlight, und speziell die Kinder sind immer ganz aus dem Haeuschen. Ein paar von Ihnen hatten beindruckende Tanz- und Gesangseinlagen fuer uns einstudiert und kurz darauf bekamen wir ein typisch afrikanisches Buffet serviert.


Doch das Highlight des Tages sollte noch auf uns warten, denn nachdem wir uns von einer kleinen Masse winkender Kinder verabschiedet haben, ging es zum Cape of Good Hope.

An dieser Stelle muss ich leider nocheinmal zum Werther mutieren: Dies duerfte mit Sicherheit einer der schoensten Orte der Welt sein. Man starrt vom Sea Point in die Ferne und ist umgeben von Wasser in fuenf verschiedenen Farbtoenen. Auch gibt es an dieser Stelle einen Strand der von meterhohen Klippen eingeschlossen ist. Doch wo bist du, mein holdes Lottchen... Ok, jetzt bin ich zu stark in die Rolle geschluepft, also zurueck zum Thema:

Zwar ist es, anders als oft behauptet nicht der suedlichste Punkt Afrikas, aber das Bild verdeutlicht vielleicht trotzdem, dass man zu Fuss nach Deutschland nicht mit einer Wasserflasche auskommt.

Ich kann nur jedem von euch ans Herz legen, einmal in seinem Leben an diesem Ort gewesen zu sein. Mit diesen weisen Worten verabschiede ich mich wieder. Liebe Gruesse nach Deutschland!


Euer Julian

2 Kommentare:

  1. Man du lässt es dir ja echt gut gehen, auf meine Weltreisenliste kommen mehr neue Ziele als ich im Moment abhake...

    Für so Landschaften würde ich sogar in eine Mülltonne ziehen, scheiß auf europäische Verhältnisse.
    Die werden auch ihren Spaß am Leben haben.

    Gruß

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  2. Hi Julian,

    großartige deine Eindrücke hautnah mitzubekommen. Nachdem du jetzt noch auf dem Tafelberg warst, geh ich davon aus, dass du zum Naturburschen mutiert bist, oder ich habe diese Seite nie an dir wahrgenommen ,-). Aber es scheint ja auch schwer, der Natur auszuweichen am Kap. Weiter viele solche Eindrücke und bitte noch mehr blauer Himmel!

    LG
    Volker

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